Danke, Walter Mitty
Substantiv [die]
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das, was sich als das Wesentliche einer Sache herausstellt.
„Die Welt sehen, sich an etwas heranwagen, hinter Fassaden blicken, einander näher kommen, einander zu finden und zu fühlen. Das ist der Sinn des Lebens.“
Walter Mitty ist ein scheuer Zeitgenosse, jeden Tag erledigt er seine Arbeit unbemerkt und ungelobt sehr gut und flüchtet sich in seine Tagträume.
Die Frau in die er sich verliebt, sucht einen Mann, der .abenteuerlustig .kreativ und .mutig ist. All das ist Walter seiner Meinung nach nicht.
Als er den (letzten) Auftrag seines Arbeitgebers (dem LIFE – Magazin) bekommt > das Dia Nr. 25 eines Starfotografen für den Titel des letzten Printmagazins zu entwickeln beginnt sein Abenteuer. Das Dia ist unauffindbar, Walter sieht darin die Aufforderung, dem Fotografen in seine Welten nachzureisen. Beginnend mit einem Hubschrauberflug in Grönland .. bei dem mein Abenteuerherz einen Sprung machte.. führt ihn seine Reise nach Island.
Island… magisch! Zuerst per Rad und dann auf dem Skateboard. Wunderschöne Landschaftsaufnahmen in grün und blau bis hin zu einem Vulkanausbruch. Seelenlandschaftsbilder die auch in mir, die (noch) nicht in Island war, eine Vorstellung aufkommen lassen.
Walter findet den Starfotografen schließlich im Himalaya während einer Beobachtung von Schneeleoparden. Er gibt ihm den entscheidenden Hinweis zum Dia Nr. 25 , Walter findet es nach weiteren Komplikationen und gibt es ungesehen seinem inzwischen Ex – Chef, der es auch tatsächlich auf das Titelblatt druckt. Zu sehen ist Walter selbst. Walter ist die Quintessenz des Magazins, der, der sich als Wesentlicher der Sache herausgestellt hat.
Mich haben mehrere Szenen und Zitate an diesem Film fasziniert.
- Die Landschaften. Äußere Landschaften für innere Seelenlandschaften. Als Walter seinem Job nachgeht, Alltag und Routine herrscht, sind seine äußeren Landschaften karg, grau, steril. Im Abenteuer kommt Farbe, Berge und Bewegung hinzu, auch er verändert sein Aussehen. Seine Augen werden blauer, sein Bart wilder und seine Hautfarbe gesünder. Am Ende des Films ist er ein Mann, den ich länger als zehn Sekunden ansehen muss. Er ist .abenteuerlustig .kreativ und .mutig. Nicht nur eine Hülle oder ein social media Profil, er ist authentisch und macht das nicht zu einer großen Sache.
- Island. Es zieht mich magisch an. Und ich muss mich dort auf den Boden legen, ins Moos.
- Die drei Eigenschaften, welche sich frau vom Mann wünscht. Bei mir wäre es .abenteuer .mut .tatkraft
- Die Quintessenz: „Die Welt sehen, sich an etwas heranwagen, hinter Fassaden blicken, einander näher kommen, einander zu finden und zu fühlen. Das ist der Sinn des Lebens.“ Sehe ich auch so. Wobei es, wie wahrscheinlich bei allen, hinten und vorn nicht so klappt wegen Verpflichtungen, selbst auferlegten Mauern und Festgefahrenheiten. Umso mehr befreien derartige Impulse und veranlassen einige Dinge zurecht zu rücken bzw. zu beenden um Neues zu starten. Das „Wesentliche“ ist immer echt und hat meist mit Liebe zu tun. Einen Wasserfall ansehen und das Gefühl der Überwältigung zu empfinden ist Liebe. Einen Stein in einen Bergsee zu werfen und sich für die Einsamkeit zu bedanken ist Liebe. Einem Käfer über die Strasse zu helfen ist mehrfach Liebe. Für mich ist das Wesen – tlich. Wesentliche Menschen sind die, die ehrlich sind. Zu sich selbst und in Folge zu ihrer Umwelt. Wer sich selbst fühlt, fühlt auch andere und daraus kann wahre, wesentliche Verbindung entstehen.
- Es fiel der Satz: „Das Schöne fragt nicht nach Aufmerksamkeit“. Ich habe mir schon etliche dieser Zitate notiert und überall im Zimmer verteilt. Warum? Weil es auch nicht laut ist und mir immer mehr klar wird, dass nur wenige es finden. Manchmal ist es auch beschwerlich dorthin zu gelangen bzw. muss man es erstmal zulassen, oft tuts sogar weh. Aber .. es ist die Quintessenz des Lebens. Abenteuerlust und Tatkraft bringen dich dorthin, Mut belohnt dich damit.
Ich brauche noch ganz viel Island, leise Schönheit und Landschaften in meinem Leben.
veganinchen – Film – und Lebensempfehlung